Die nachhaltige Transformation von Städten erfordert es, die Bedürfnisse der Stadtbewohner*innen mit zentralen ökologischen Anforderungen zu verbinden. Doch wie kann der Wunsch nach hoher Lebensqualität und sozialer Teilhabe mit der Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie der klimarelevanten Emissionen in Einklang gebracht werden? Suffizienz ist ein strategischer Ansatz, mit dem diese Aufgabe adäquat adressiert werden kann. Sie zielt darauf ab, bestehende Konsummuster, Alltagsroutinen und soziale sowie kulturelle Praktiken zu verändern. Suffizienzpraktiken im Stadtquartier können zum Beispiel die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen, die Förderung der Nahmobilität oder gemeinschaftlich organisierte Dienstleistungen sein.

Mit der Fragestellung wie genau die soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere wirkt, hat sich das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte transdisziplinäre Verbundprojekt SuPraStadt beschäftigt.

"In unserem Reallabor Heidelberg arbeiten wir mit einer Projektgruppe junger Menschen zusammen, die in Eigenregie das Wohnheim Collegium Academicum (CA) als Lern- und Lebensort schaffen. Die baulichen und organisatorischen Strukturen des CA sollen Suffizienz im Alltag ermöglichen. Damit können die Bewohner*innen ausprobieren, ob und wie eine hohe Lebensqualität innerhalb planetarer Grenzen funktioniert."

(Lars-Arvid Brischke, Projektleiter von SuPraStadt)

 

Heidelberg 2

SuPraStadt II

Das Folgeprojekt SuPraStadt II zielte darauf ab, eine systematische Identifikation und Analyse von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere sowie die Ermittlung und Bewertung ihrer ökologischen und sozialen Wirkungen zu erarbeiten. Zentral war darüber hinaus die Frage, ob und wie eine Diffusion von Suffizienzpraktiken in ausgewählte soziale Milieus und zwischen diesen erfolgen kann und welche wechselseitigen Lernprozesse dafür notwendig sind. Die Verbreitung dieser Praktiken wurde durch einen Dialogprozess der Akteur*innen vor Ort mit dem Forschungsteam sowie durch Interventionen aus dem Projekt heraus verstärkt und anschließend analysiert und evaluiert.

"Durch Kooperationen mit Nachbar*innen und angrenzenden Quartieren werden das Wissen zu Suffizienz und die Erfahrungen der CA-Bewohner*innen mit Suffizienzpraktiken weitergetragen. Damit stehen die Chancen gut, dass das CA zum Nukleus für ein neues, suffizienzorientiertes Stadtquartier auf der Konversionsfläche US-Hospital in Heidelberg wird."

(Carla Cop, Koordinatorin im Reallabor CA)


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Foto: Myriam Thürigen

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