Der Kölner Stadtteil Deutz ist aufgrund seiner dichten Baustruktur von hohen Hitzebelastungen im Sommer und den Folgen der zu erwartenden Zunahme von Starkregenereignissen betroffen. Gemeinsam mit Bewohner*innen, Quartiersakteur*innen sowie Vertreter*innen der Stadt Köln und der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB) entwickelte und erprobte das Zukunftsstadt-Projekt iResilience innovative Kooperationsformate, wie sich die Akteure besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten und anpassen können. Zentrale Themen waren Hitze- und Überflutungsvorsorge sowie die Klimafunktion von städtischem Grün.
 
Christine Linnartz von den Stadtentwässerungsbetrieben Köln freut sich über die positiven Wirkungen des Forschungsprojekts:
 

„Wir haben es trotz Pandemie geschafft, Projekte anzustoßen, die keine Eintagsfliegen sind. Das Projekt Klimarobuste Kasemattenstraße, das Urban Gardening Projekt Bunkergarten und der Hitzespickzettel sind gute Beispiele, die auch Vorbildcharakter für andere Kommunen und Projekte haben.“

 

Am Bunkergarten hat ein engagierter Einwohner ein neues Urban Gardening Projekt initiiert: es gibt es hier Hochbeete, eine Bank zum Verweilen und eine neue Gartengemeinschaft hat sich gebildet. Das Projekt kommt bei den Deutzer*innen gut an und motiviert Menschen sich für Grün in der Stadt einzusetzen.

Für die Klimarobuste Kasemattenstraße entwickelten Anwohner*innen, Anlieger und Verwaltungsvertreter*innen konkrete Entwürfe für die Umgestaltung des Straßenraums zur Starkregenvorsorge und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität. Diese fanden nicht nur die Zustimmung bei der Bezirksvertretung, sondern wurden auch Grundlage für die Beantragung von Investitionsmitteln für die bauliche Umsetzung durch die Stadt und die StEB Köln.

Stadtforscherin Anne Roth vom Projektpartner Deutsches Institut für Urbanistik unterstreicht hier die Rolle von praxisnahen Aktionen:

„Interventionen im öffentlichen Raum fand ich besonders geeignet, um Anwohner*innen neugierig auf unser Projekt zu machen und diese dafür zu gewinnen, unter anderem mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung für die lokale Klimavorsorge aktiv zu werden. Gut ins Gespräch kamen wir zum Beispiel mit der Hitze-Hotspot-Sprühaktion."

 

iResilience Köln

iResilience

Zielsetzung des Zukunftsstadt-Projekts iResilience ist die modellhafte Entwicklung und Erprobung neuer Praktiken und Technologien zur Verbesserung der urbanen, klimaangepassten Resilienz. Die Akteure entwickelten gemeinsam Maßnahmen zur Starkregenvorsorge, Hitzevorsorge und der Klimafunktion des Stadtgrüns. Alle Ideen wurden in Fahrplänen (Roadmaps) für eine klimarobuste Entwicklung der Pilotgebiete gebündelt.

"Am besten lief die gemeinsame Arbeit, als sich die anfänglichen Unterscheidungen zwischen Wissenschaft und Praxis auflösten und wir als ein Forschungsteam agierten. Das hat viel Kommunikation erfordert: Welche Ziele wollen wir mit unserer Arbeit im Detail erreichen? Wo legen wir die Prioritäten? Wie viel Eigenmotivation und „Anschieben“ bringen wir in die Prozesse vor Ort ein?" (Christine Linnartz, Stadtentwässerungsbetriebe Köln)

 
Neben Köln-Deutz wurden auch Reallabore in den Quartieren Dortmund-Jungferntal und Dortmund-Nordstadt durchgeführt.
 
Kontakt:

Anne Roth - Deutsches Institut für Urbanistik
Christine Linnartz - Stadtentwässerungsbetriebe Köln
Jens Hasse - Deutsches Institut für Urbanistik
Zukunftsstadt-Projekt iResilience

Pressemitteilung

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